Komplettangebot Luft

Lungensport

Viele Patienten mit Atemwegserkrankungen leiden bei körperlicher Belastung unter Atemnot. Sie neigen deshalb dazu, körperliche Anstrengungen zu meiden. Körperliche Inaktivität führt aber zu einer Schwächung des Herz-Kreislauf-Systems, der Muskulatur und zur Begünstigung einer Osteoporose, die wiederum den Bewegungsmangel begünstigen. Diese verhängnisvolle Spirale endet in einer körperlichen Schwächung mit negativen Auswirkungen auf die Lebensqualität des Betroffenen.

Schwimmer

Sport und körperliches Training sind wesentliche Komponenten der Behandlung von Patienten mit Asthma bronchiale und COPD. Körperliches Training im Rahmen von stationären und ambulanten Rehabilitationsprogrammen führt zu einer Steigerung der körperlichen Belastbarkeit, zu einer besseren Bewältigung der Anforderungen des Alltags und zu einer Zunahme der Lebensqualität. Die Aufrechterhaltung von positiven Trainingseffekten ist jedoch nur dann gewährleistet, wenn auch danach zumindest einmal pro Woche eine sportliche Aktivität stattfindet.

Auf Grund eines Anstrengungsasthmas vermeiden vor allem Kinder stärkere körperliche Belastungen, wodurch ihre körperliche Leistungsfähigkeit weiter abnimmt. Körperliches Training führt hingegen zu einer Steigerung der Leistungsfähigkeit, verbunden mit einem Anstieg der Sauerstoffaufnahme. Bei der Auswahl des Sportprogrammes für asthmakranke Kinder sind der Schweregrad der Erkrankung, der Entwicklungsstand des Kindes und die Notwendigkeit, dass das Sportprogramm für eine langfristige Anwendung auch Freude machen soll, zu berücksichtigen. Der Schwerpunkt sollte auf die Koordination und im Jugendalter neben leichtem Ausdauertraining auch auf Krafttraining gelegt werden. Bei schwerer Beeinträchtigung durch das Asthma sind zumindest primär Sportarten wie Schwimmen, Wandern und Koordinationstraining empfehlenswert, bei geringerer Beeinträchtigung durch das Krankheitsbild können Sportarten mit guter externer Steuerung der Belastungsintensität (Tanzen, Laufen, Radfahren) oder auch Spiele bzw. Judo eingesetzt werden. Ein Anstrengungsasthma wird von allen untersuchten Sportarten am geringsten durch Schwimmen induziert.

Bei Patienten mit allergischem Asthma ist zu berücksichtigen, dass während der Ausübung des Sportes keine Allergenexposition vorliegen sollte. Die Effekte körperlichen Trainings bei Patienten mit COPD sind durch mehrere randomisierte und kontrollierte Studien belegt. Mit körperlichem Training lassen sich eine Steigerung der maximalen körperlichen Belastbarkeit und Ausdauer erreichen, ferner eine Steigerung der Lebensqualität sowie eine Reduktion krankheitsbedingter Symptome.

Vor der Teilnahme an Sport- oder Trainingsprogrammen sollte vom Arzt geprüft werden, ob der Patient durch den Sport potenziell gefährdet wird.

Grundsätzlich sind Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen, Wandern, Tanzen, Fahrradfahren oder Spielsportarten ohne Wettkampfcharakter besser geeignet als Kampf- oder Kraftsportarten. Wettkämpfe sind nur für Patienten geeignet, die zuvor ausreichend Erfahrungen mit sportlicher Betätigung gesammelt haben und in der Lage sind, die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit sicher einzuschätzen.

Zur Aufrechterhaltung von Trainingseffekten ist ein tägliches Training effizienter als eine nur einmal pro Woche durchgeführte sportliche Aktivität. Dauerhaft erreichbar und damit langfristig wirksam ist in aller Regel allerdings auch ein einmal wöchentlich stattfindendes Training.

Quelle: Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga zum Sport und körperlichen Training bei Patienten mit obstruktiven Atemwegserkrankungen; H. Worth, A. Meyer, H. Folgering, D. Kirsten, J. Lecheler, H. Magnussen, K. Pleyer, S. Schmidt, M. Schmitz, K. Taube, R. Wettengel. Federführend H. Worth und A. Meyer; [Pneumologie 2000; 61-67]

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